Schlussbetrachtung über den „Regionalen Ökumenischen Kirchentag“

Schlussbetrachtung über den „Regionalen Ökumenischen Kirchentag“

Bürgerstiftung trifft Vertreter des ökumenischen Arbeitskreises.

Zu einer Schlussbetrachtung über den „Regionalen Ökumenischen Kirchentag“ im Juni 2017 trafen sich nun Vertreter des ökumenischen Arbeitskreises mit der Bürgerstiftung. Anlass war die Förderung der Bürgerstiftung Großenlüder in Höhe von 1000 €.

„Der Plan war, im Lutherjahr Menschen zu vernetzen, Verbindungen zu knüpfen, in aller Unterschiedlichkeit zusammen zu feiern und den Glauben erfahrbar werden zu lassen. Das ist in hervorragender Weise gelungen“, so die Pfarrerin Sandra Jost.

Die Idee zu einem Regionalen Ökumenischen Kirchentag kam vom Arbeitskreis „Ökumene des Katholischen Pastoralverbundes Klein-Heilig-Kreuz und der Evangelischen Kirchengemeinde Bad Salzschlirf-Großenlüder“, der an dem Treffen mit Heike Münker (Bürgerstiftung) durch Pfarrerin Sandra Jost, Heidi Himmelmann und Henrike Meyer-Helfrich vertreten wurde.

Über 1 ½ Jahre hatte der 8-köpfige Arbeitskreis geplant, bis am 24./25. Juni 2017 das gemeinsame Fest des Glaubens mit großem Erfolg begangen werden konnte.

Die drei Damen des Arbeitskreises waren sich einig darüber, dass sie über vieles, was sie an diesen Tagen erlebten, begeistert waren, doch alle beschrieben den gemeinsamen Gottesdienst im Lüderhaus als ihr persönliches Highlight. „Es war schön, diese Gemeinschaft zu erleben“, so Henrike Meyer-Helfrich und Heidi Himmelmann schloss sich an: „Dieser Gottesdienst hatte so viele schöne Gänsehautmomente und ging vorbei wie im Flug“. Natürlich sind der Wunsch und die Überzeugung vorhanden, dass weiterhin an der Ökumene gearbeitet werden müsse. Heike Münker ist davon überzeugt, dass das den vielen Engagierten gelingen wird.

Mindestens 300 engagierte ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen aus den Vereinen und Organisationen ist es zu verdanken, dass das Fest überhaupt stattfinden konnte. Und auch ihre Begeisterung wird die weitere ökumenische Entwicklung tragen.

Jost, Himmelmann und Meyer-Helfrich bedankten sich bei der Bürgerstiftung für die Förderung in Höhe von 1000 €. Damit konnte mit dem Filmemacher Christian Kretschmar von „Bildgabe“ ein Film über den Ökumenischen Kirchentag verwirklicht werden. Einige haben ihn schon gesehen. Die nächste Gelegenheit wird das Helferfest sein, an dem der Film gezeigt werden wird. Danach geht er auf YouTube. Damit bleiben die Erinnerungen an ein besonderes ökumenisches Ereignis erhalten. Er kann den beiden Konfessionen ein Ansporn sein, weitere gemeinsame Aktivitäten zu starten bzw. noch mehr zusammenzuwachsen.

Sommer-Geschichten – Erzähl-Werkstatt

Sommer-Geschichten – Erzähl-Werkstatt

Eine Tasse Tee
Ein Segelschiff auf See
Ein Leuchtturm am Strand
Ein Kleiderhaken an der Wand
Das ist mein Zauberband

Mit diesem Fadenspiel, das in mir sofort Kindheitserinnerungen weckt und das viel Geschick und Fingerbeweglichkeit erfordert, werde ich von 10 Kindern in der Erzähl-Werkstatt der Bürgerstiftung Großenlüder begrüßt.

Und so entsteht unter dem obigen Spruch in erstaunlicher Geschwindigkeit eine Tasse, ein Segelschiff, ein Leuchtturm und ein Kleiderhaken.

Ich gehöre dem Vorstand der Bürgerstiftung an und besuche die „Erzähl-Werkstatt“ im Feuerwehrhaus in Großenlüder, die die Bürgerstiftung im Rahmen der gemeindlichen Ferienspiele angeboten hat. Die Ferienkinder aus der Gemeinde genießen vier „Sommergeschichten-Tage“ mit Spaß, Fantasie und Geschichten. Sie werden angeleitet und begleitet von den beiden Profierzählerinnen Gudrun Rathke und Heike Münker.

Nachdem die Kinder mir erzählen, welche Geschichten sie schon gehört haben, geht es los mit dem Geschichten erzählen – selbst ausgedachten Geschichten. Die Kinder haben sich aus drei Hinweisen, die nach dem Prinzip „wer, wo und was ist das Problem“ benannt wurden, eine Geschichte ausgedacht. Und nun stehen sie vor mir und beginnen zu erzählen. Natürlich fängt alles mit „Es war einmal…“ an. Ich bin gespannt, neugierig und überrascht, belustigt und erstaunt. Mit einer erstaunlichen Klarheit werden die ineinandergreifenden Handlungen mit gut dosierten Spannungsmomenten vorgetragen. Alles scheint im Fluss und wie ein roter Faden läuft die Geschichte ab. Sie wird wechselnd von 5 Kindern erzählt. Wenn ich die Augen schließe, höre ich die gut betonten Sätze und weiß nicht mehr, wird hier abgelesen oder vorgetragen.

„Nein“, sie haben sich nichts aufgeschrieben. Sie haben die ausgedachten Geschichten im Kopf und tragen sie im Erzählfluss vor. Es ist eine echte Teamarbeit und jedes Mal darf sich die Geschichte etwas anders anhören. „Beim Erzählen macht die Geschichte einfach, was sie will“, klärt mich Gudrun Rathke auf. „Und wenn fünf Kinder erzählen, kommen fünf Mal unterschiedliche Dinge raus“. Es gibt keine direkt verteilten Rollen. Jedes Kind kann immer weitererzählen, wenn ein Kind die Szene abgibt. Wer sagt eigentlich, Kinder können nicht zuhören? Um eine gemeinsam ausgedachte Geschichte vortragen zu können, muss man zuhören, und zwar sehr konzentriert. Die Ferienkinder jedenfalls können es. Sie wissen innerhalb der Geschichte genau, was jetzt passieren muss, kennen den roten Faden und können alle einspringen, zu jeder Zeit und an jedem Punkt und immer mit ihrer nie erschöpfenden Fantasie.
Vielleicht ist das das Geheimnis, wenn mehrere eine Geschichte erfinden. Die geschriebene Geschichte im Buch ist immer dieselbe. Hier aber beeinflusst jeder die Geschichte. Und beim Erzählen wahrscheinlich immer anders.

„Nur der rote Faden ist konstant“, so Rathke.

Und woher kommen die Geschichten? „Sie liegen auf der Strasse“, sagt Heike Münker. Und tatsächlich, beim Gang zum Mittagessen, erleben es die Kinder: „Da steht ein einsames Pferd“, oder was ist mit der „einsamen Pommes“ , solche Bemerkungen sind die Grundlage für immer neue Geschichten. Geschichten, die aufgehoben und weiter gesponnen werden wollen. Und die Kinder tun das.

Sie zeigen mir wie es geht. Sie ziehen aus einem Glas einen grünen Zettel. Darauf steht die Person „Ein Regenmann“. Auf dem zweiten gelben Zettel steht: „Im Weltall“ und auf dem dritten roten Zettel: „wünscht sich den Mond“. Das reicht für eine Geschichte. Die Kinder sind längst in ihrem Element. Im Sauseschritt betreten sie ihre eigene Fantasiewelt und erfinden eine wunderbare Geschichte, die mit viel Lachen und viel Freude endet. Ich bin begeistert, die Kinder glücklich.

Am nächsten, dem letzten Tag sind Eltern, Geschwister und Freunde zum „bunten Geschichtenreigen“ eingeladen. Jetzt ist Premiere, jetzt zeigt sich, ob die Geschichten auch vor Publikum noch im Kopf sind. Sie sind es. Ja, der rote Faden ist immer noch da. Und mittendrin darf sich etwas verändert haben. Denn davon leben Erzählgeschichten.

Heike Münker und Gudrun Rathke überreichen jedem Kind eine Urkunde dafür, dass die Kinder mit durch „Narrare“ reisten, Geschichten hörten, die Geschichtenerfindemaschine in Gang setzten, das Blaue vom Himmel erzählten, den roten Faden fanden und der Fantasie Flügel verliehen.

Ich bin sicher, diese Kinder können ab jetzt jederzeit neue Geschichten erfinden und erzählen.

Glückwunsch an sonnige Soraya, Jaguar Johanna, chillende Charlotte, Maus Marlena, mutige Maja, Computer Cosima, Clown Carlotte, Stern Stella, Johannesbeer Jette und Laus Lara.

Erlebt und aufgeschrieben von Silvia Hillenbrand
Pressesprecherin der Bürgerstiftung Großenlüder

„Wer will fleißige Handwerker sehen…“

„Wer will fleißige Handwerker sehen…“

Bürgerstiftung Großenlüder fördert das Projekt „Natur- und Werkstattgruppe“ in der Kindertagesstätte Müs mit 600,- €.

Über die „Natur- und Werkstattgruppe“ in der Kindertagesstätte Müs wurde schon mehrfach berichtet. Frau Karola de Beisac hatte die Idee entwickelt, mit den 5-6 jährigen Kindern in einer eigens eingerichteten Werkstatt mit unterschiedlichen Materialen und echtem Werkzeug zu „werkeln“. Unterstützt, angeleitet und weiterhin betreut wird das Projekt von einem Paten, dem Schreinermeister Stefan Keller aus Müs.

„Werkstatt-Führerschein“ für Kindergarten-Kinder

Die Freude, ein Produkt selber hergestellt zu haben, ist ein großes Erfolgserlebnis, aber bedeutender noch ist der Lernerfolg des fachgerechten Umgangs mit Handwerkzeug. Mädchen und Jungen entwickeln sich zu echten Handwerker/innen. Neugierig und wissbegierig sind die kleinen Handwerker bei der Sache. Außerdem können die Kinder den heißbegehrten „Werkstatt-Führerschein“ machen, der ihnen ihre individuellen Fähigkeiten über Sicherheit und Handhabung bescheinigt. Damit kann man dann schon mal die Mama und den Papa überzeugen, dass man auch in der Werkstatt zu Hause mit anpacken kann.

600,- € für Werkzeuge

Die Bürgerstiftung Großenlüder ist von dem herausragenden Projekt überzeugt und hat den Antrag auf finanzielle Unterstützung bei der Anschaffung verschiedenster Werkzeuge gerne und mit Überzeugung positiv beschieden. 600,- € wurden an die Kindertagesstätte Müs zweckgebunden überwiesen.

Heike Münker, Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung Großenlüder, besuchte die Einrichtung, ließ sich von den Kindern die Werkzeuge zeigen und erklären und wünschte viel Erfolg bei den Bemühungen aus Kindern „fleißige Handwerker“ zu machen.

Vortrag von Peter Scholz von der „Spotlight-Musical GmbH“ anlässlich der 7. Stifterversammlung der Bürgerstiftung Großenlüder

Vortrag von Peter Scholz von der „Spotlight-Musical GmbH“ anlässlich der 7. Stifterversammlung der Bürgerstiftung Großenlüder

„Ein erfolgreicher Weg braucht Visionen – Lebendige Teilhabe eines begeisterten Teams ist Grundlage für Erfolg“ am Beispiel der Erfolgsgeschichte „Fuldaer Musical-Sommer“

Peter Scholz

Mit Spannung hatten die Stifter und Teilnehmer der Stifterversammlung auf den Referenten gewartet. Jürgen Bien begrüßte ihn als einen der führenden Musicalproduzenten, Profimusiker, Chorleiter, Kenner im Organisations- und Backstagebereich und Mitbegründer des Unternehmens „Spotlight musical GmbH“.

Peter Scholz berichtete über seine „Erfolgsstory“ mit mittlerweile 735 Vorstellungen, weitere werden folgen. Dabei kommt Peter Scholz völlig unspektakulär daher, er braucht kein Manuskript, er hat seine Jahre seit der Erstaufführung von „Bonifatius“ in 2004 im Kopf und im Herzen. Und er ist ehrlich:

Visionen hatten wir keine, nur die Idee, etwas Eigenes zu machen

Peter Scholz

In seinem 4er Team, Dennis Martin (Komposition, Liedtexte), Zeno Diegelmann (Libretto), Peter Scholz (Musikproduktion, Vocal Coach) und den 2006 verstorbenen Michael Weiß (Produktionsleitung) wusste damals noch niemand, wo die Reise hingehen würde. Scholz selber war damals Musikstudent, mit einer Portion Unerfahrenheit, aber mit Idealismus und der Bereitschaft, dass man eventuell mehr wird geben müsse als man heraus bekommen werde.

Scholz zieht zwischendurch einen Vergleich zur Bürgerstiftung:

„Unternehmerisch ist solch eine kleine Stiftung wie die Bürgerstiftung sicher manchmal frustrierend, aber ich sehe keinen frustrierten Stifter. Genauso war Spotlight, mehr noch: die Ergebnisse waren unternehmerisch nicht zufriedenstellend, knapp 80 Vorstellungen in 2004 und 2005, fast 100% ige Auslastung und trotzdem faktisch kein Gewinn. Aber wir waren immer noch voller Elan. Das Kernteam blieb, das Randteam wurde verändert.“

Der Leidensdruck, den Scholz in den Theatern anderer Spielstädten erfuhr, machte deutlich, wie wenig manchmal einer Stadt die Kultur wert ist, auch weil dieser Bereich hoch risikobehaftet ist. Die Wendung brachte ganz sicher die Stadt Fulda, die Scholz als Partner beschreibt. Wenn sich der Partner nicht ausschließlich die Frage stellt, was habe ich davon, sondern das Gute in der Sache sieht, entsteht eine tatsächliche Partnerschaft, die Wege ordnet und ebnet, weil das Vertrauen in die Macher da ist. Möglicherweise ist deshalb die Basis von Spotlight immer Fulda geblieben, obwohl aus wirtschaftlicher Sicht den Musicals größere Spielstätten gut tun würden.

Fulda ist mittlerweile bei uns im Team

Peter Scholz

Wodurch entsteht Erfolg? Die Antwort von Scholz lautet: durch persönliche Beziehungen, durch Bindungen, durch erkennbares Engagement, durch Risikobereitschaft und einen langen Atem, durch gute Kommunikation und den eisernen Willen, es zu machen. Aus der Erinnerung an frühere defizitäre Zeiten weiß Scholz: Die Voraussetzung ist, ein Ziel zu haben, in unserem Fall, ein Stück zu machen und nicht in erster Linie den Verdienst als Ziel zu beschreiben. Dabei ist auch die Vermarktung von zentraler Bedeutung:

„Es geht nicht nur darum, was man tut, sondern auch wie es nach außen kommuniziert wird.“

Die Stifter merken hier die Parallele zur Bürgerstiftung: wer Erfolg haben will, muss gut sein, muss leidenschaftlich sein und diese Botschaft muss gut kommuniziert werden.

Die Frage ist erlaubt: Sind Peter Scholz, Dennis Martin und andere Illusionisten?

Die Bewertungen werden unterschiedlich sein. Eines aber ist sicher, im Spotlight –Team arbeiten Macher und der Erfolg scheint ihnen Recht zu geben.

Zum Schluss widmet sich Scholz den Bürgerstiftungen allgemein und der Bürgerstiftung Großenlüder im Besondern. Er wirbt für eine höhere Spendenbereitschaft und vergleicht auch diese wieder mit seinen Erfahrungen, die er nach seinen Aufführungen macht, wenn Schauspielern zum Spenden aufrufen. Hier haben die Spotlights ein Alleinstellungsmerkmal, es scheint nirgends sonst etwas Ähnliches zu geben (in spätestens 2 Jahren wird spotlight über 1 Millionen Euro für wohltätige Zwecke gesammelt haben).

Für die Zukunft der Bürgerstiftung sieht er zwei wichtige Dinge. Das eine ist die Notwendigkeit der Bürger, sich in Notlagen vertrauensvoll mit Anfragen an die Stiftung zu wenden, denn „die Vertraulichkeit wird zu 100 % gewahrt“, und zum anderen, dass diejenigen, denen es gut geht, etwas als Spende an die Bürgerstiftung abgeben.

Hätte die Bürgerstiftung nur 1 % von dem Vermögen der Leute, die über mehrere Millionen verfügen, so gehörte sie sehr bald zu den größeren Stiftungen

Peter Scholz

Die Zuhörer zeigten sich begeistert von dem lebendigen und beeindruckenden Vortag und Jürgen Bien bedankte sich im Namen aller bei Peter Scholz.

7. Stifterversammlung: Bürgerstiftung bleibt erfolgreich!

7. Stifterversammlung: Bürgerstiftung bleibt erfolgreich!

Planung eines Benefizkonzertes von 4 Musikvereinen aus Großenlüder am 17.11.17 im Lüderhaus unter dem Titel:

„Jeder ein Original – zusammen ein Konzert“

Jürgen Bien

Gleich zu Beginn der Begrüßung stellte der Vorsitzende der Bürgerstiftung Großenlüder, Jürgen Bien, zwei Forderungen für eine positive Entwicklung innerhalb der Gesellschaft auf: die Notwendigkeit einer neuen gesellschaftlichen Beteiligungskultur und eine größere Wertschätzung von Seiten der Politik. Unterstützt sieht er sich dabei von Dr. Brigitte Mohn, Vorstand der Bertelsmann Stiftung, die er zitierte:

„Unsere Bürgerstiftungen sind ein klassisches Beispiel für ein erfolgreiches Miteinanderwirken. Es ist wichtig, dass wir auch jungen Menschen zeigen, dass es sich lohnt, gemeinsam etwas aufzubauen“.

Genau in dieser Verantwortung sieht sich die Bürgerstiftung Großenlüder und bemüht sich um Eigenverantwortung der Bürger als Grundlage für den Gemeinsinn.

Diesjährige Grußwortsprecherin: Susanne Böse

Das traditionelle Grußwort eines Erststifters / einer Erststifterin sprach Susanne Böse, die in der Bürgerstiftung mehrere Jahre lang die Aufbauarbeiten mit gestaltet hatte. Sie erörterte die Frage, was eine Bürgerstiftung und ein Familienbetrieb – in ihrem Fall die Natursteinwerke Max Böse – gemeinsam haben. Visionen für die Zukunft, Liebe und Leidenschaft, das seien die wesentlichen Grundelemente, die in beiden Institutionen notwendig seien. Dazu kämen flache Hierarchien und soziale Verantwortung als Grundlage für Entscheidungen.
Böse wies aber auch darauf hin, dass ein Familienunternehmen am Markt nur bestehen könne, wenn es sich ständig weiter entwickelt. So sei für die Bürgerstiftung der Dialog mit den Bürgern der Gemeinde notwendig, um sich selber zu evaluieren und für eine erfolgreiche Zukunft sorgen zu können.

Rechenschaftsbericht

Der Rechenschaftsbericht über das Jahr 2016 erfolgte in Form der Präsentation, die in Anlehnung an die Bewerbung in der Staatskanzlei der Hessischen Landesregierung zur Stiftung des Jahres erarbeitet worden war.
Es begann mit der Erzählung einer Geschichte von Heike Münker, auf die die Präsentation aufbaute. Die in 2010 gegründete Bürgerstiftung wurde mit einem Samenkorn vergleichen, der in die heimatliche Erde von Großenlüder gelegt wurde. Silvia Hillenbrand und Werner Leister stellten in Bildern die Aktivitäten, die geförderten Projekte, die Benefizveranstaltungen und die eingegangenen Spenden und Zustiftungen vor. Diese bildeten die Grundlagen für das Gedeihen und Wachsen der Bürgerstiftung, die sich zu einer Blumenwiese entwickeln konnte, fest verwurzelt, bzw. integriert innerhalb der Gemeinde.

Diese Metapher kam beim Publikum gut an. Eine Stimme:

„das war die lebendigste Präsentation von Bilanz, Zahlen und Tätigkeitsbericht die ich je erlebt habe“ und eine andere: „Es war ein Genuss, Euch allen zuzuhören, Super Veranstaltung“.

Die Aktivitäten können dem Jahresbericht 2016 auf der Homepage der Bürgerstiftung entnommen werden: hier klicken

Den Jahresabschluss stellte Klaus Schönherr vor.
Den Gesamteinnahmen in Höhe von 8.060,45 € (aus Spenden, Benefizveranstaltungen und Kapitalerträgen) standen Ausgaben in Höhe von 6.431,15 € gegenüber. Mit diesen Geldern wurden Bücher angeschafft, das Erzählfestival ausgerichtet, das Projekt „Musik verbindet Generationen“ des Bimbacher Musikanten 1919 e.V. sowie die Flüchtlingshilfe Großenlüder unterstützt und ein Kinderfest für den MFV Condor Lüdertal e.V. gefördert.

Ende 2016 betrug das Stiftungsvermögen 87.594,23 €, die Bilanzsumme 91.994,25 €.

Karl-Heinz Buus, Vorsitzender des Kuratoriums, gab den Rechenschaftsbericht dieses Gremiums bekannt und nannte die personellen Veränderungen, die es durch die verfassungsgemäßen Neuwahlen gegeben hatte. Das Kuratorium habe seine Aufgaben, die überwiegend in der Überwachung und Beratung des Vorstandes bestehe, in mehreren Sitzungen wahrgenommen. Er bescheinigte dem Vorstand eine hervorragende Arbeit und betonte, dass der Stiftungszweck auch in 2016 erreicht worden sei.

Als besonderes Highlight in 2017 plant die Bürgerstiftung am 17. November ein gemeinsames Konzert von 4 heimischen Musikvereinen als Benefizveranstaltung unter dem Titel: „Jeder ein Original – zusammen ein Konzert“ im Lüderhaus. Die beteiligten Musikvereine sind: MFM Müs, Musikkapelle Kleinlüder e.V., Bimbacher Musikanten 1919 e.V. und Musikverein Großenlüder e.V..

Das Impulsreferat hielt in diesem Jahr Peter Scholz, Musicalproduzent bei der Spotlight-Musical GmbH. Darüber wird in der nächsten Ausgabe des Lüdertalboten berichtet.

Bürgerstiftung Großenlüder in der Staatskanzlei in Wiesbaden

Bürgerstiftung Großenlüder in der Staatskanzlei in Wiesbaden

Die Bürgerstiftung, die von der Hessischen Landesregierung im Oktober 2015 als „Stiftung des Monat“ ausgezeichnet worden war, konnte sich – wie bereits berichtet – als Stiftung des Jahres 2016 bewerben.

In der Staatskanzlei in Wiesbaden wurde nun die Hans und Ilse Breuer Stiftung aus Frankfurt, die sich für die Forschung und den Kampf gegen die Demenz engagiert, als „Stiftung des Jahres 2016“ ausgezeichnet.

Bürgerstiftung Großenlüder unter den TOP 10

Jürgen Bien, Vorsitzender der Bürgerstiftung, sowie die Vorstandsmitglieder Heike Münker und Silvia Hillenbrand waren der Einladung gefolgt und nahmen an dem Festakt in der Staatskanzlei teil. „Niemand wusste vorher, wer die Auszeichnung erhält. Wir freuen uns mit den Preisträgern, sind auch nicht allzu enttäuscht, dass wir mit solch großen Stiftungen nicht unbedingt konkurrieren können. Aber wir sehen uns ebenso ausgezeichnet, wenn man bedenkt, dass es in Hessen 1 900 Stiftungen gibt und wir immerhin Stiftung des Monats wurden“, so fasst Jürgen Bien die Eindrücke zusammen.

Außerdem träfen die Aussagen des Staatsministers Axel Wintermeyer, der engagierte Menschen für das Land unverzichtbar hält, wenn eine Gesellschaft auch eine Gemeinschaft sein solle, ebenso auf die Bürgerstiftung Großenlüder zu. „Besonders Stiftungen verhelfen mit ihren finanziellen Möglichkeiten vielen Projekten und Ideen zur Realisierung“, so Wintermeyer.

Laudtio

In seiner Laudatio betonte der Chef der Staatskanzlei, welch enorme Bedeutung Stiftungen und bürgerschaftliches Engagement für das Miteinander der Menschen in Hessen haben. „Das Stiftungswesen ist besonders geeignet, um zivilgesellschaftliches Engagement auf den Weg zu bringen. Gemeinnützige Stiftungen sind nicht nur Geldgeber, sondern sehr häufig auch wunderbare Ideenschmieden: Mit ihrer Hilfe lassen sich Chancen realisieren, die unser Leben lebenswerter machen und vielen Menschen eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen.“

Wintermeyer im Gespräch mit der Bürgerstiftung

Im persönlichen Gespräch mit den Vertretern der Bürgerstiftung Großenlüder betonte Wintermeyer, der die Stiftung auch schon in Großenlüder besucht hatte, dass besonders engagierte Stiftungen und ihre Projekte als Stiftungen des Monats, bzw. des Jahres ausgezeichnete würden, die den Bürgerinnen und Bürgern in Hessen als Anregung für ähnliches ehrenamtliches Engagement dienten. Auf diese Weise sollen weitere Impulse für die Entwicklung der Stiftungslandschaft in Hessen erfolgen.

„So gesehen befinden wir uns in guter Gesellschaft aller Stiftungen, die sich für ihre Mitmenschen engagieren und nehmen neue Motivation mit in unsere Arbeit“ so Bien.

Wird die Bürgerstiftung Stiftung des Jahres 2016?

Wird die Bürgerstiftung Stiftung des Jahres 2016?

Es ist spannend – die Hessische Staatskanzlei entscheidet im November

„Wir wollen Stiftung des Jahres 2016 werden“, darin waren sich die Vorstandsmitglieder der Bürgerstiftung Großenlüder einig, nachdem sie in die Hessische Staatskanzlei nach Wiesbaden eingeladen worden waren.

Stiftung des Monats 2015

Hintergrund ist die Ehrenamtskampagne des Landes Hessen, die seit 2007 jährlich eine „Stiftung des Jahres“ auszeichnet. Da die Bürgerstiftung schon in 2015 die Auszeichnung als „Stiftung des Monats“ erhalten hatte, wurde sie nun in die Staatskanzlei nach Wiesbaden eingeladen, um sich für die Auszeichnung „Stiftung des Jahres 2016“ zu qualifizieren.

„Wir sind zwar eine kleine Stiftung, dafür arbeiten wir mit großem Engagement und konnten in Wiesbaden unseren Erfolg eindrucksvoll darstellen. Von daher sind wir im Moment guter Hoffnung und würden uns natürlich über eine Auszeichnung freuen“, so Jürgen Bien, Vorsitzender der Bürgerstiftung.

Wer will darf gerne Daumen drücken.

„Ein Königsschloss für die Musik“ – Bürgerstiftung brachte ein Orgel-Märchen in die Pfarrkirche Großenlüder

„Ein Königsschloss für die Musik“ – Bürgerstiftung brachte ein Orgel-Märchen in die Pfarrkirche Großenlüder

Gudrun Rathke, die mittlerweile in Großenlüder gut bekannte Märchenerzählerin, braucht für das Orgel-Märchen Kinder, Kochtöpfe, Federballschläger, eine Orgel und den Organisten Bernhardt Brand-Hofmeister.

Die Orgel ist in der Pfarrkirche vorhanden, die Kinder sind mit Eltern und Großeltern der Einladung der Bürgerstiftung gefolgt, und die Märchenerzählerin hat alles andere mitgebracht, um das von ihr geschriebene Märchen „Ein Königsschloss für die Musik“ zu erzählen.

Schnell werden einige der Kinder zu Zofen und Köche, die während des Erzählens auf Kochtöpfe schlagen oder die Federballschläger zupfen. Eine kleine Königin darf die Triangel spielen und Jona Münker, ein Bimbacher Junge, steht neben dem Organisten und spielt mit seiner Posaune den König.

Das Märchen mit der eigenwilligen & verwöhnten Prinzessin

Und los geht das Märchen mit der eigenwilligen und verwöhnten Prinzessin, die zum Unverständnis ihrer Eltern zwar ständig „ich will“ sagt, aber nicht wirklich weiß, was sie will. Da kann nur noch der Narr helfen: „Sie will Musik“. Er geht mit der Prinzessin auf die Suche nach Tönen in die Natur. Und zur großen Überraschung und Freude kommen in der Pfarrkirche in Großenlüder alle Töne und Geräusche von der Orgel: das Rauschen des Baches, das Toben des Wasserfalles, der Ruf des Kuckucks, das Fallen der Regentropfen, der Gesang der Meise und des Zaunkönigs, ja selbst der „himmlische Krach“ von Blitz und Donner tobt in der Kirche. Organist Brand-Hofmeister entlockt all diese Töne der Orgel und die Kinder lauschen hingebungsvoll.

Das Zusammenspiel zwischen Erzählen, Körperbewegung und Musik beherrschen die beiden Protagonisten perfekt, was z. B. gerade bei der quietschenden Tür der imaginären Bäckerei zu Lachern auf Seiten der Zuhörer führt. Aber es geht im Märchen auch rührend und sentimental zu. So fragt die immer glücklich und zufriedener werdende Prinzessin mit Blick in den Himmel: „Haben die Lichter dort oben auch Lieder?“

Zum Ende und nachdem alle Zuhörer von der Tütenmusik Gebrauch machen konnten (es lagen Tüten zum reinblasen aus) entdeckt die Prinzessin dramaturgisch gut abgestimmt die Musik und der Narr packt all die Geräusche, die der Prinzessin so viel Spaß gemacht haben, in eine Orgel.

Orgel als Werbebotschaft

Brand-Hofmeister nennt es Lautmalerei und sieht in einer solchen Erzähl-Veranstaltung eine Werbebotschaft für die Orgel: „Jedes Instrument hat eine eigene Seele. Die Orgel kann mit ihrer Seele erstaunliche Effekte machen“.
Währenddessen erreicht die Märchenerzählerin Gudrun Rathke stimmlich, mimisch und theatralisch ihre kleinen und großen Zuhörer, die sich immerhin eine knappe Stunde von der Prinzessin, dem Narr, der Orgelmusik und sämtlichen Effekten dieses wunderschönen Märchens verzaubern lassen.

Einen Höhepunkt erlebten die Kinder zum Schluss, denn sie durften alle einmal ihre Finger auf die Orgeltasten legen und hören, welche Töne sie selber produzieren.

Heike Münker, Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung Großenlüder, bedankte sich am Ende sehr herzlich bei den Künstlern wie auch den Zuhörern. Von diesen landeten zum Schluss 177 € im Körbchen als Spende für die Bürgerstiftung.

Bürgerstiftung Großenlüder finanziert Erzählwerkstatt

Bürgerstiftung Großenlüder finanziert Erzählwerkstatt

Die Profierzählerin Gudrun Rathke zeigt, wie Kinder zu Erzählende werden

Erzählen kann jede und jeder von uns und Kinder können das auch. In einer Fortbildung für Fachkräfte aus Kindertagesstätten und Schulen, zeigte Gudrun Rathke, wie einfach man mit Kindern Geschichten erfinden kann.

„Geschichten liegen auf der Straße, wir müssen sie nur aufheben“, so Gudrun Rathke und öffnete einen ihrer zahlreichen Koffer. Heraus kamen zum Beispiel Tierfiguren und Spielkarten, auf denen je ein Problem zu lesen war, was macht die Wildsau im Wald, wenn sie nicht mehr gut sieht? Und wie wird die arme Schildkröte ihre Zahnschmerzen wieder los? Sofort kamen alle ins Erzählen.

Wie Geschichten erfunden wurden

Mit verschiedenen Materialien kamen alle Beteiligten schnell und mit viel Lachen in das Geschichtenerfinden. So entstanden in nur 4 Stunden Fortbildung 11 neue völlig frei erfundene Geschichten.
Der Funke und der Spaß sprangen von Gudrun Rathke auf die Teilnehmerinnen über und es wurden Ideen gesponnen, wie das neue Fachwissen in den Einrichtungen mit den Kindern umgesetzt werden kann. Denn offensichtlich ist, dass neben der Freude am gemeinsamen Erfinden sich die Sprach- und Zuhörfähigkeit enorm entwickeln.

„Erzählen ist Zuwendung“ so Rathke und berichtete von den erstaunlichen Erlebnissen in den Gruppen, in denen sie wöchentlich erzählt. Daraus konnten die Fachkräfte viele Inputs für ihren Arbeitsalltag mitnehmen. Und das Schöne am Erzählen ist: an jedem Ort und zu jeder Zeit kann man Geschichten erfinden.

Impulse zum Thema „Erzählen“

Für die Bürgerstiftung freut sich das Vorstandsmitglied Heike Münker sehr, dass sie Gudrun Rathke für diese Fortbildung gewinnen konnte. Diese ist in der Region keine Unbekannte. Sie lief mit ihrer Kiepe auf dem Rücken von Frankfurt aus auf den Spuren der Brüder-Grimm bis nach Großenlüder und verschenkte zahlreiche Geschichten an Wanderer und Kinder in den Schulen unserer Gemeinde. Die Bürgerstiftung konnte durch diese Fortbildung neue Impulse setzen und das Thema „Erzählen“ mit Spaß an neue Menschen herantragen.

Was macht das Projekt „Naturnaher Spielplatz Bimbach?“

Was macht das Projekt „Naturnaher Spielplatz Bimbach?“

Bürgerstiftung Großenlüder fragt nach.
Heute: Dritter Preisträger des Ideenwettbewerbs

„Naturnaher Spielplatz Bimbach“

Die Bürgerstiftung Großenlüder gratuliert dem Förderverein der Grundschule Bimbach zu der gelungenen Verwirklichung des Projektes „Naturnaher Spielplatz Bimbach“, welches den Dritten Preis des Ideenwettbewerbs der Bürgerstiftung gewonnen hatte. Nach seiner kürzlich vorgenommenen feierlichen Einweihung trägt er jetzt den neuen Namen „Phantasien – Hier darf ich sein“.

Jürgen Bien, Vorsitzender der Bürgerstiftung, erinnert sich an den Planungsbeginn.
„Im Jahre 2013 unterstützte die Bürgerstiftung diese nachhaltige und zukunftsweisende Idee mit 3.000,- € als Anschubfinanzierung. Schon damals überzeugte uns das Projekt und nicht zuletzt die geplante Zusammenarbeit vieler als quasi „konzertierte Aktion“.

Er betonte, dass mit den weiteren 1.000,- € des Preisgeldes aus dem Ideenwettbewerb, an dem sich der Förderverein erfolgreich beteiligte, die Bürgerstiftung Großenlüder mit insgesamt 4.000,- € einer der Hauptförderer für dieses Projekt sei.

„Dies freut uns und wir wünschen allen Nutzern gute Zeiten auf diesem Spielplatz.“

WordPress Lightbox