Von der Idee bis zur Stiftung

Die ersten Schritte der Bürgerstiftung

Am Anfang stand eine Idee. Sie erwuchs aus der Zukunftswerkstatt, in der sich viele Großenlüderer Bürger und Bürgerinnen unter Federführung der damaligen Bürgermeisterin Silvia Hillenbrand mit den demografischen Veränderungen und den Auswirkungen auf die Region befassten. Es wurden Visionen und an einer zukünftigen Bevölkerungsentwicklung orientierte Ideen entwickelt. Das war toll. Aber erdachte Projekte produzieren mitunter auch Kosten.

Jürgen Bien, Mitwirkender in der Zukunftswerkstatt, brachte daraufhin das Thema Bürgerstiftung ins Gespräch und wurde so zum Ideengeber des spannenden Projektes „Bürgerstiftung Großenlüder“.

Nachdem der Denkprozess über eine solche Möglichkeit abgeschlossen war, musste geklärt werden, was getan werden musste und wie es getan werden sollte. Die fachliche und rechtliche Beratung wurde im Kompetenzzentrum „Aktive Bürgerschaft e.V.“ durch den Geschäftsführer Dr. Nährlich gefunden.

Den beiden Initiatoren, Jürgen Bien und Silvia Hillenbrand, war bewusst, dass die Idee nur dann umsetzbar sein würde, wenn sie Unterstützung in Form von freiwilligem Engagement, Spenden und Stiftungsmitteln aus der Region Großenlüder erhalten würden. Nachdem einige Zusagen über Stiftungsgelder von Unternehmer und Bürger vorlagen, startete die erste Etappe der „Initiative Bürgerstiftung“ am 25. März 2009 mit einer Informationsveranstaltung. Ein Leitbild wurde erstellt und die Initiatoren Bien und Hillenbrand erhielten das Mandat zur Initiierung des Gründungsprozesses.

Die Werbetrommel wurde gerührt

Nun galt es, die Werbetrommel zu rühren. Während der unzähligen persönlichen Gesprächen über Mitmach-Möglichkeiten, der Zusammenführung von engagierten Menschen und natürlich des Einwerbens von Siftungsmitteln wuchs die Überzeugung, dass mit der finanziellen Autonomie einer Bürgerstiftung ein zukunftsfähiges Modell geschaffen werden wird, das unabhängig und neutral Hilfe leisten kann.

Die „Initiative Bürgerstiftung“ stellte sich erstmalig öffentlich am 30. August 2009 beim „Markt der Vereine“ im Lüderhaus mit einer Präsentation vor. Und am Hessischen Stiftungstag am 17. November 2009 in Wiesbaden durften Bien und Hillenbrand nicht nur teilnehmen, sondern auch im Rahmen eines Workshops über die Initiative in Großenlüder referieren.

Insgesamt nahmen die Vorbereitungen über ein Jahr in Anspruch: Stiftungskapital sammeln, engagierte Menschen für die Gremienarbeit finden, gemeinsam in einer Arbeitsgruppe die Verfassung als Grundlage für das Anerkennungsverfahren erarbeiten, die Gemeinnützigkeit vom Finanzamt genehmigen lassen, Flyer und Texte als Informationsträger erstellen und vieles mehr.

Ein wichtiger Schritt, die öffentliche Gründungsveranstaltung am 10. Juni

Die wohl wichtigste Etappe war die öffentliche Gründungsveranstaltung am 10. Juni 2010 im Lüderhaus, an der Herr Wolfgang Gutberlet als erfahrener Stifter in seinem Referat an die Verantwortung aller in unserer Gesellschaft appellierte. Diese Veranstaltung kann als die Geburtsstunde der Bürgerstiftung Großenlüder gesehen werden, denn an diesem Abend beantragten 95 Stifter mit einem Stiftungskapital von 66.925,00 Euro die „Bürgerstiftung Großenlüder“ beim Regierungspräsidenten in Kassel. Der Anerkennungsbescheid wurde uns am 17.11.2010 überreicht. Dieses besondere Ereignis wurde mit einem würdigen Festakt begangen.

Jetzt geht es los!

Damit ist die Umsetzung der Anfangsidee abgeschlossen. Nicht abgeschlossen ist die Aufgabe, die Stiftung durch Kreativität, Begeisterung und Mitverantwortung am Leben zu halten. Nur damit ist Kontinuität, Wachstum und Nachhaltigkeit garantiert. Ich bin überzeugt, dass die Menschen, die im Stiftungsvorstand und im Stiftungskuratorium ehrenamtlich tätig sind, mit ihren Talenten, ihrer Zeit und Lebenserfahrung die verlässlichen Partner sind, die die Stiftung braucht und die die interessierte Öffentlichkeit von der Richtigkeit dieser Initiative überzeugen werden.

(Autor: Silvia Hillenbrand)